Corona
Corona

Verordnetes Leben

Am liebsten möchte ich mich einigeln. Keine Nachrichten mehr hören,
mich vor Hiobsbotschaften schützen. Probleme, Herausforderungen und Aufgaben muss es geben, damit ich nach Lösungen suchen kann. Aber jetzt und hier sind Lösungen nicht gefragt, zumindest nicht meine. Ich sehe ein, dass wir alle mithelfen müssen, damit unser Gesundheitssystem nicht den Geist aufgibt. Dazu muss es aber auch eine gewisse Freiheit geben.

Ausgangssperre

Nach langem Herum-Geeier schleppe ich mich in die Werkstatt und lege Hammer und Bohrmaschine bereit. Als könnte ich damit die Gedanken aus meinem betonschweren Kopf lösen.
Heute werde ich anfangen, eine alte Holzkiste zu einem Schlüsselbrett umzubauen. Seit Wochen habe ich mich darauf gefreut. Es ist gewissermaßen die Kür der Wohnzimmer-Renovierung. Warum muss ich mich jetzt dazu überwinden? Seit 2 Tagen bin ich bedrückt. Mein Hirn ist zäh wie Kaugummi und die Kreativität klebt wie vertrockneter Brei in meinem Kopf. Was ist bloß los mit mir?

Wegmarken

Eine Woche in Quarantäne kann die Seele ganz schön beschweren. Die erste Testrunde hat die ganze Familie in Atem gehalten. Es bleiben negative Ergebnisse und negative Gefühle.
Auf meiner Flucht in die Natur habe ich stark empfunden, was ich schon im Gedicht „Maskenball“ beschrieben habe: Nicht nur die Menschen sind krank, die ganze Welt ist es. So kommt ein melancholisches, aber nicht hoffnungsloses Gedicht zustande.

error: Das Bild ist urheberrechtlich geschützt!