Wenn du dich im Alltag verheddert hast und dich vom Stress gefangen fühlst, dann hoffe ich, dass du in einem Adventskalender steckst. Dort öffnen sich ständig neue Türchen.
Ich fühle mich leider oft in meinem engen Zeitrahmen gefangen und kann nicht raus. Diesen Zustand beschreibe ich als „Haus der Zeit“. Es könnte auch ein Kerker sein oder eine Zelle. Aber das reimt sich nicht so gut. Dieses Gedicht ist eine Einladung, bewusst Türchen zu öffnen, Auszeiten zu nehmen, Schönes zu entdecken. Der Advent ist eine tolle Gelegenheit dazu.
Türchen öffnen
Fäuste schlagen an die Wand
Gefangen im Haus der Zeit
Such ich die Klinke mit der Hand
Vom Türchen aus der Betriebsamkeit
Lunge verlangt nach Atemluft
Im Haus der Zeit
Ich höre, wie die Freiheit ruft
Doch der Weg zu ihr ist weit
Gäbe mir jemand den Haustürschlüssel
Vom Haus der Zeit
Flöhe ich auf die Rettungsinsel
Und wäre vom Alltagsstress befreit
Herzen schlagen in schwacher Brust
Im Haus der Zeit Hoffnung eingeschneit
Ich spüre vieler Menschen Frust
Warten auf jemanden, der sie befreit
Hätte ich ein Feuerzeug
Brächte ich das Eis zum Schmelzen
Türchen öffnen im Haus der Zeit
Könnte traurigen Herzen helfen
Meterhoher alter Kram
Versperrt die Türchen vom Haus der Zeit
Ich schaue ihn genauer an
Upcycling stärkt Nachhaltigkeit
Staub wirbelt und Trümmer fliegen
Frei liegt die Tür vom Haus der Zeit
Da sehe ich ein Feuerzeug liegen
In der Asche der Vergangenheit
Meine Füße versinken
Im Morast der Zeit
Da sehe ich den Schlüssel blinken
Bis zum Ziel ist’s nicht mehr weit
Das Schloss entriegelt
Ein offenes Türchen befreit die Zeit
Der Weg zur Freiheit ist besiegelt
Ich spür den Wind in meinem Kleid
Ich strecke die Arme
Umarme die Zeit
Da spüre ich warme
Heilige Anwesenheit
Luft füllt die Seele, ich atme tief ein
Mehr Türchen öffnen im Haus der Zeit
Stille genießen, einfach nur sein
Gefängnis verwandeln in Freiheit
Ich bleib an der Tür vom Haus der Zeit
Und hör auf die Stille, die zu mir spricht:
„Bleibe bitte zum Suchen bereit
Glaub mir: Aufzugeben lohnt sich nicht
Ich gab jedem Werkzeug
Türchen zu öffnen von Zeit zu Zeit
Oft liegt es vergraben in Dunkelheit
Unter Sorgen und Selbstmitleid
Such deine eigenen Wege
Den Schlüssel, dein Feuer
Um Türchen zu öffnen und Gitterstäbe
Dann stürz dich ins Lebensabenteuer“
Mein Leben ist wie das Haus der Zeit
Ich fei’re den Türöffner im Advent
Weil er mich zum Aufbruch macht bereit
Und den Weg zum Ausgang kennt
(c) Ramona Eibach, www.funkelflocke.de