Als ich dieses Bild gemalt habe, ist mir klargeworden: Die Momente des Freischwimmens wären nicht möglich ohne meine menschliche Kraft. Ich darf sie einsetzen, mich auf sie verlassen, auf den Wellen gleiten, statt in ihnen unterzugehen. Trotzdem muss ich nicht verzweifeln, wenn meine Kraft am Ende ist. Wenn ich in Zweifeln zu ertrinken drohe, ist es für mich wichtig, mich neu auf das zu besinnen, was mir hilft.
Ich darf wissen, dass das rettende Boot wartet und in ihm das Paddel, mit dessen Hilfe ich durch die Wellen rudern kann. Es sind eine Menge Schweiß und Muskelkater nötig, um vorwärts zu kommen, wenn Stürme toben. Aber es ist möglich, da durchzukommen. Für mich ist dieses Paddel der Glaube. Er ist für mich das Werkzeug, mit dessen Hilfe ich es immer wieder durch die Wogen bis in ruhigere Gewässer schaffe.
In solchen Momenten habe ich oft erlebt, dass mich etwas daran erinnert, dass ich nicht untergehen muss. Es fühlt sich wie Untergehen an, manchmal ist die Luft schon weg, aber irgendwie bleibe ich an der Oberfläche. Für mich persönlich ist das nur durch einen Gott zu erklären, der mir diese mächtige Ressource zur Verfügung stellt. Als ich das Paddel schnitzte, um das Bild fertig zu machen, war ich innerlich sehr bewegt von dem Gedanken. Für mich ist das Boot ein Gott, der mir hilft und das Paddel der Glaube an ihn. So entstand das folgende Gedicht:
Das Paddel
Ich treibe im Lebensozean
Die Sonne scheint mir ins Gesicht
Im sicheren Boot wartest du auf mich
Ein Freund, auf den ich mich verlassen kann
Danke, du bist immer da
Dank dir kann ich die Richtung drehn
Regenzeiten überstehn
Bist jederzeit zum Greifen nah
Ich kann der Zukunft entgegen steuern
Dem Wind widerstehn
Mit dir bin ich weit gekommen
Geflohen vor Untiefen und Ungeheuern
Dank dir bin ich da wo ich bin
Ich hab mich endlich freigeschwommen
(c) Ramona Eibach, www.funkelflocke.de