Fliegen ist ganz einfach: Mit gestreckten Armen auf und nieder schlagen. Kurz und kräftig abstoßen und los geht’s! Diesen Traum habe ich als Teenager oft geträumt und manchmal habe ich das Glück, dass er sich auch heute noch wiederholt. Viel reeller, als diese nächtliche Bildabfolge aus meinem Unterbewusstsein, ist ein Zustand, den ich bewusst wahrnehmen kann. Schwerelosigkeit. Es ist völlig in Ordnung für mich, wenn du mich jetzt für verrückt erklärst. Ich verstehe es selbst nicht. Aber es gibt diese Momente, in denen schwebe ich mitten im Alltag davon. Augen zu und… schwerelos. Ich habe die Schwerelosigkeit ins Netz gezwungen. Mit einem gewissermaßen abgehobenen Gedicht.
Schwerelosigkeit
Beim nächsten Augenschließen
Barrierefreien Flug genießen
Kein Ticket, keine Startbahn
Zack, schon komm ich oben an
Leichter als eine Feder
Es purzeln Kilos Meter um Meter
Gänzlich von Ballast befreit
Beim Eintritt in die Schwerelosigkeit
Ich schwebe kopflos kopfüber kopfoben
Über der Erde ganz ohne Drogen
Neben der Kappe davon
auf der Erde der Schwerkraft entkomm
Ich bin gleichzeitig überall
Und doch geerdet im All
Es beginnt die neue Zeit
Beim Eintritt in die Schwerelosigkeit
Mein Horizont hat sich geweitet
Zur Unendlichkeit sich ausgebreitet
Genieße den Zustand der Schwebe
Danke Gott, dass ich lebe
Wenn die Seele im Weltall spazieren geht
Ohne Maske und Atemgerät
Von Kosten und Mühen befreit
Gratis-Eintritt in die Schwerelosigkeit
Der Raum in mir wächst
Ich hab ihn durch Welt-Raum ersetzt
Ich schlag einen Salto zum Gruß
Zwischen Erde und Venus
Ich groove mich ein in der Flugbahn
Schau mein Leben von oben an
Was groß war wird zur Kleinigkeit
Betrachtet aus der Schwerelosigkeit
Schnell mal raus aus dem Gewühle
Kurzurlaub durch Flug-Gefühle
Schwebe über den Dingen
Sogar über den schlimmen
Singend die Erde umrundet
im Takt den Himmel erkundet
Hand in Hand mit Göttlichkeit
tanze ich in Schwerelosigkeit
Kein Sprung, kein Flugzeug, keine Rakete
kann die Leichtigkeit schaffen, die ich erlebe
wenn ich es schaffe, versöhnt zu sein
ganz und gar mit mir eins zu sein
Den Flug über den Horizont
Hätte ich vorher nicht gekonnt
Verschmolzen mit Vergangenheit
Von ihr befreit in Schwerelosigkeit
(c) Ramona Eibach, www.funkelflocke.de