Ich persönlich kann den Ton des weißen Rauschens kaum aushalten. Trotzdem finden ihn viele Menschen beruhigend. Faszinierend finde ich den Gedanken, dass darin alle Töne enthalten sind. Ich habe mich im „Ameisenhaufen“ des Weißen Rauschens auf die Suche nach dem Lebenston gemacht. Das konnte ich nur unter Verwendung der Versform.
Weißes Rauschen
Vom Fahrtwind dröhnen noch die Ohren
Hab mein Gleichgewicht verloren
Bei voller Fahrt aus dem Zug gesprungen
Hör mich leise Melodien summen
Ich such die Bahn
Ich kam so plötzlich an
Aus dem Sturzflug sanft gelandet
Nach der Seenot sicher gestrandet
Ich spitz die Ohren
Wo hab ich den Rhythmus verloren
Weißes Rauschen in meinem Kopf
Takt des Herzens schlägt klopf klopf
Takt tickt
Tick tack
Ich schwanke
Zick Zack
Weißes Rauschen füllt mich aus
Ich spucke Töne des Lebens aus
In mir tobt’s doch ich lieg still
Weil ich den Takt meines Herzens finden will
Atem keucht
Schweiß noch feucht
Herz klopft tock tock
Der Motor auf Stopp
Weißes Rauschen verrat mir den Ton
Mitten im Lärms erahn‘ ich ihn schon
Noch bin ich taub
In Nebel und Staub
Tackt tickt
Tick tack
Es dreht sich
Ich laufe Zick zack
Weißes Rauschen du hast den Ton
Doch ich dachte ich hab ich schon
Liebes Leben, du gabst mir den Takt
Doch ich hab mal wieder den Rhythmus verkackt
Das Leben hat mich um einen Tanz gebeten
Ich hab ihm voll auf den Fuß getreten
Ich gebe zu, ich war nicht bereit
Zu halten seine Schritt-Geschwindigkeit
Tackt tickt
Tick tack
Sogar an der Hand
Tanz ich im Zickzack gegen die Wand
Weißes Rauschen
Ohren lauschen
Ich hör den Ton der Seele raus
Musik erfüllt mein Lebenshaus
Den Takt des Lebens
kann ich hören
Weil seine Schläge
nicht zerstören
Er tickt richtig
Liebt meinen Tick
Beim nächsten Tack
Dreh ich mich mit
Weißes Rauschen rausch mit mir
Ich bin schon längst berauscht von dir
Im Lebenstakt rausche ich schon
Der Eile dieser Welt davon
Ich fand den Weg
Unter viel Dreck
Ich finde den Takt
Auch wenn es kracht
Takt tickt
Tick tack
Auch Schneckentempo
Bringt mich auf zack
Weißes Rauschen ich tanze schon
Ich horche meinem inneren Ton
Der Schritt ist leicht ich kann ihn gehn
Dem Gegner mit Ruhe ins Auge sehn
Ich tanze heut mal mit langsamen Dingen
Aerosole grooven beim Singen
Blätter rauschen im Wind
Leben fließt Leben klingt
Takt tickt
Tick tack
Ich tick nicht aus
Weil ich mich mag
Weißes Rauschen komm füll den Raum
Um den Klang neu aufzubaun
Es schlägt mein Herz so ruhig wie nie
Sein Takt hilft mir zur Harmonie
Der Elefant die Hufe hebt
Unter ihm die Erde bebt
Kraft liegt auch in der Langsamkeit
Takt schlägt mit Macht in Schrittgeschwindigkeit
(c) Ramona Eibach, www.funkelflocke.de