Die meisten Tränen werden im Verborgenen geweint. Doch ich finde, sie können sich durchaus sehen lassen. Die Welt ist reicher durch sie.
Der Anblick von Tropfen an herbstkahlen dornigen Zweigen hat mich auf diesen Missstand hingewiesen. Dieses Bild hat mich so sehr bewegt, dass ich ein Gedicht schreiben musste, um zur Normalität übergehen zu können.
Tränensonett
Ich seh ihr Glitzern aus der Ferne
Der Himmel vergoss sie mit der Zeit
Sie strahlen zwischen Dornen aufgereiht
Im Sonnenlicht des Tages Sterne
Mit leuchtenden Tränen wird die Erde beweint
Schmerz, der in die Freiheit dringt
Fruchtbarkeit und Schönheit bringt
Jetzt ist es der Himmel, der durch sie scheint
Wenn dir das Wasser bis zu den Augen steht
Lass es fließen
Wenn Herzschmerz in Tränen übergeht
Musst du die Quelle nicht verschließen
Wer der Tränen Glanz versteht
Dem können sie Hoffnung ins Herz ausgießen
(c)Ramona Eibach, www.funkelflocke.de