Ein bisschen traurig war ich schon, als sich das Eis draußen nach und nach verabschiedet hat. Aber mit dem ersten Frühlingsduft musste ich in meine Turnschuhe. Als joggende Detektivin mit einem Herzen für vergängliche Schönheit fand ich tatsächlich noch Spuren des Winters.
Das letzte Eis
Einsam und kalt
Von der Sonne gebissen
Verloren im Wald
Niemand wird dich vermissen
Du scheust die Wärme
Frühling bringt dich in Not
Was ich begehre
Bringt dir den Tod
Das letzte Eis
Ich seh dich tauen
Dir wird’s zu heiß
Kann ich dem trauen?
Tropfen für Tropfen
Der Winter fließt fort
Ich spür mein Herz klopfen
Werfe Angst über Bord
Ich sehe noch das Funkeln
Vom Winter im Schnee
Du warst Licht im Dunkeln
Doch jetzt bitte geh!
Das letzte Eis
Ich sehe es tauen
Lässt mich die Last
Des Winters abbauen
Ich nehm die Maske
Und spring aus der Tür
Hey Frühling! Ich lache
Doch du siehst nichts von mir
Du machst es besser
Du kannst dich trauen
Kannst ohne Bedeckung
Dem Winter abhauen
Das letzte Eis
Im Pfützenglanz taut
Das Spiegelbild zeigt
Den Wald ohne Laub
Ich tanze und springe
Bereit fürs Grün
Hab Frühling in mir
Kann ihm nicht widerstehn
Winterstarre verschwindet
Der Bach schäumt und lebt
Wenn Natur Blockaden überwindet
Entsteht Freiheit, die mich bewegt
Frühling sprüht Leben
Die Luft vibriert
Ich lass mich bewegen
Bin voll infiziert
Komm, lass es tauen
Das letzte Eis kann nicht mehr viel
Frostzeit verdauen
Das nächste Eis ess ich am Stiel
(c)Ramona Eibach, www.funkelflocke.de