Oft ist es das Banale, das das Leben lebenswert macht.
Diese Erkenntnis liegt diesem Gedicht zugrunde.
Ich habe es geschrieben, als ich während meiner Reha den Bäumen beim Blättertreiben zuschaute. Es war Mitte April. Eigentlich wollte ich eine Runde durch den Wald gehen, aber meine Kraft reichte nicht aus. Ich war einfach ausgepowert. Also setzte ich mich in die Sonne auf den Waldboden und schrieb, was mir der Frühling zuflüsterte.

Sinn
Wenn unter meinen Füßen
trockne Blätter knacken
Wenn ich Natur genieße
ohne Zeit im Nacken
Wenn der Wind
die Frisur zerrupft
Wenn ein Kind
meinen Namen ruft
Wenn jemand an meiner Seite
bleibt auch wenn es schwierig ist
Wenn ich die nächste Zeile schreibe
Wenn Farbe an meinen Händen ist
Wenn Freude am Leben
Mich aus der Trauer schreckt
Weiß ich, es muss jemanden geben
Der den Mensch zum Leben weckt
Wenn mich Sorge drückt
Wenn Schuld mich fast zerreißt
Gibt es in mir trotzdem Glück
Und Dankbarkeit
Wenn ich noch lernen kann
Wenn ich noch andere berühre
Hat alles einen Sinn
Ich danke heut von Herzen
Für das Leben, das ich führe
Einfach weil ich bin
(c) Ramona Eibach, www.funkelflocke.de